Lithium, Wasser, Territorium. Von einer Verfassungsreform zum Jujeñazo

Seit 2010 wenden sich indigene Gemeinden im Nordwesten Argentiniens gegen den Abbau von Lithium. Sie fürchten Wasserknappheit und die Enteignung von ihrer Territorien. Eine Verfassungsreform in der dortigen Provinz Jujuy begünstigt Lithiumabbau und sanktioniert Protestformen. Damit radikalisiert sich der Protest, der nun auch die Hauptstadt erreicht. Gemeinsam mit Kristina Dietz.

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Jenseits von Nord und Süd? Warum der Begriff des ‚grünen Kolonialismus‘ zu kurz greift

In der kritischen sozialwissenschaftlichen Literatur sind Begriffe wie grüner Kolonialismus, grüner Extraktivismus oder grüne Opferzonen derzeit in Mode. Ich möchte dieser Sichtweise drei Tendenzen entgegenstellen, die darauf verweisen, dass eine dichotomisierende Betrachtung von Nord und Süd in vielerlei Hinsicht zu kurz greift. Grüner Kolonialismus suggeriert ein schwarz-weiß Bild und versperrt jedwede Möglichkeit die Wechselwirkungen zwischen lokal und global im Detail zu verstehen, die Rolle einzelner Akteurinnen und Akteure zu beleuchten und regionale Feinheiten analytisch herauszuarbeiten. Kurzum: Er verschleiert Komplexität.

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Anthropozän und Kapitalozän: das Zeitalter des Kapitalismus

Die zentrale Botschaft des Anthropozän-Begriffs lautet: Die Menschen müssen endlich handeln! Doch wer spricht hier eigentlich? Und welche Stimmen werden dabei ausgeblendet? Es braucht eine Politiserung der Debatte: Der Begriff des Anthropozäns zeigt zwar die Macht des Menschen auf, er verbirgt jedoch, wer und was mächtig ist und wie diese Macht ausgeübt wird.

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Warum technologischer Fortschritt nicht neutral ist

Mit dem dominierenden deterministischen Verständnis von von Technologie werden Innovationen ihrer sozialen Dimension beraubt. Keine Technologie ist unausweichlich und Fortschritt ist keine lineare Leiter, die die Menschheit konstant gen Technik-Himmel erklimmt. Stattdessen spiegelt „wünschenswerte Technologie“ immer auch die Interessen einiger weniger wider.

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Der große BIP-Irrtum. Warum das BIP ein Instrument des Krieges war

Es gibt wohl keine Zahl, die die Politik so stark beeinflusst wie das Bruttoinlandsprodukt. Das BIP ist jedoch sowohl hinsichtlich seiner Aussagekraft zur wirtschaftlichen Leistung als auch zum gesellschaftlichen Wohlstand begrenzt. Ein Blick in die Geschichte zeigt zudem, dass das BIP nie als ein solches Maß gedacht war. Vielmehr sollte es im Zweiten Weltkrieg erfassen, wie schnell ein Land in der Lage war militärisch aufzurüsten. Es war also vor allem ein Instrument des Krieges.

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Gerechte Verteilung statt Wirtschaftswachstum. Das Beispiel Lebenserwartung

Es ist ein mächtiges Narrativ: Die Lebenserwartung ist heute höher, die Ernährung und die Bildung besser, die Armut geringer. Für all das brauchen wir eine florierende Wirtschaft. Doch stimmt das wirklich? Besonders beeindruckend ist das Beispiel Costa Rica. Bei zahlreichen sozialen Indikatoren liegt das Land vor den USA, beim Happy Planet Index gar auf Platz eins. Wie ist das möglich?

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Die E-Mobilität und die Idee des grünen Wachstums

Die E-Mobilität soll vor allem einen Beitrag zur Dekarbonisierung der Weltwirtschaft leisten. Sie ist damit ein gutes Beispiel für den „Techno-Fix“, die Vorstellung alle großen Probleme der Menschheit könnten mit technologischen Ansätzen gelöst werden. Während neue „grüne“ Technologien zur Überwindung der ökologischen Krise durchaus neue Wachstumspotenziale schaffen, erhöht sich auch die Nachfrage nach Rohstoffen, insbesondere Metallen.

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Nimmt die globale Armut tatsächlich ab?

Immer wieder stößt man auf beeindruckende Statistiken, die zeigen, dass die globale Armut in den letzten zwei Jahrhunderten dramatisch abgenommen hat. Ein extrem wirkmächtiges, aber durchaus gefährliches Narrativ. Woher kommt der unbeirrbare Glaube, dass der Kapitalismus die extreme Armut auf nie dagewesene Art und Weise ausgerottet habe?

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Das Gespenst der Entwicklung

Heute verwenden wir den Begriff der Entwicklung umgangssprachlich als Synonym für Wirtschaftswachstum, Fortschritt und die Moderne. Doch dieser Alltagsbegriff ist hochpolitisch. Was wir unter Entwicklung verstehen, hängt vor allem von den Interessen der reichen Länder des globalen Nordens ab. Im folgenden Beitrag gebe ich einen kurzen Überblick über die Entstehung des Begriffs und die damit verbundenen Machtkonstellationen und Interessen.

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Mein Buch "Der Lithium-Rush" im oekom-Verlag

Der Abschluss meiner Doktorarbeit liegt nun schon ein paar Monate zurück. Nachdem ich diese Ende Februar verteidigt habe, kam mir relativ schnell die Idee, auch ein Buch daraus zu machen. Um die Arbeit leichter zugänglich zu machen, habe ich zum einen nach einem Verlag mit relativ moderaten Preisen gesucht. Zum anderen habe ich die drei englischsprachigen Artikel gestrichen und den deutschen Text um einige Unterkapitel ergänzt.

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Premiere unserer Doku Bajo La Sal in Berlin

Gestern haben Emiliano und ich unseren Dokumentarfilm Bajo La Sal [Below the Salt] im Hofkino in Berlin zum ersten Mal öffentlich gezeigt. Das Wetter hat hervorragend mitgespielt und so war der Innenhof des FMP1 in Friedrichshain am Ende doch sehr gut gefüllt. Für mich war es sowohl ein spannender als auch emotionaler Abend. Nach weit mehr als zwei Jahren intensiver Arbeit haben wir dieses Kapitel vorübergehend abgeschlossen.

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Neuer Artikel zu Territorialität und sozial-ökologischen Konflikten in DIE ERDE - Journal of the Geographical Society of Berlin

Ende März ist mein Artikel “Changing territorialities in the Argentine Andes: lithium mining at Salar de Olaroz-Cauchari and Salinas Grandes” erschienen. Der Beitrag bildet gewissermaßen den Kern meiner empirischen Analyse zu sozial-ökologischen Konflikten im Rahmen des Lithium-Bergbaus in Nordwest-Argentinien. Konkret gehe ich dabei der Frage nach, warum zwei Regionen so unterschiedlich auf den Bergbau reagieren.

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