TWF-Projekt: Die Politische Ökologie des Lithium-Dreiecks (Argentinien, Bolivien und Chile)
Im November habe ich die Zusage der Tiroler Wissenschaftsförderung (TWF) erhalten. Mein Projekt “The Political Ecology of Lithium in Argentina, Bolivia and Chile” (auf Deutsch etwas holprig: Die Politische Ökologie des Lithiums in Argentinien, Bolivien und Chile) wird mit insgesamt 11.000 Euro gefördert und läuft bis Ende 2021.
Vergleichende Perspektive des Lithium-Dreiecks
Der Lithium-Bergbau wird im sogenannten südamerikanischen Lithium-Dreieck (Argentinien, Bolivien und Chile) jeweils politisch unterschiedlich umgesetzt. So wird in Chile bereits seit den 1980er Jahren Lithium abgebaut, in Bolivien versuchte die Regierung von Evo Morales Lithium unter nationaler Kontrolle zu gewinnen und Argentinien vergibt zahlreiche Konzessionen an transnationale Bergbaukonzerne.
Bei der Beantragung hatte ich ein Anschlussprojekt für die Phase nach meiner Dissertation im Sinn, das mir weitergehende Forschungsreisen nach Südamerika ermöglichen würde. Nun ist in diesem Jahr natürlich alles etwas anders. Die Uni hat eine weitgehende Reisewarnung ausgesprochen und zudem steht auch meine Anstellung im FWF-Zukunftskolleg-Projekt “Wertebasierte Produktions- und Konsumweisen im WTO-zentrierten Nahrungsregime” unter der Leitung von Robert Hafner schon fest.
Das Projektziel, die Erarbeitung vergleichender Perspektiven auf den Lithium-Bergbau in Argentinien, Bolivien und Chile in Zusammenarbeit mit anderen WissenschaftlerInnen bleibt weiterhin zentral, wird nun jedoch etwas anders ausgestaltet. Gemeinsam mit Hans Gundermann vom Instituto de Arqueología y Antropología San Pedro de Atacama vergleiche ich die Beziehungen zwischen Bergbaufirmen, indigenen Gemeinschaften und dem Staat in Argentinien und Chile in einem Artikel.
Blogprojekt Lithium Worlds
Zusammen mit Jonas Köppel (Graduate Institute in Genf) und David Schröter (Universität Lausanne) habe ich zudem das Blogprojekt Lithium Worlds gegründet. Mittlerweile sind auch Leni Roller (Universität Potsdam) und Melisa Ecosteguy (Universidad de Salta) mit an Bord. Statt nun selbst nach Bolivien zu reisen, arbeite ich also mit ein paar absoluten Bolivien-ExpertInnen zusammen. Es freut mich natürlich, hier regelmäßig mit netten Leuten an einem spannenden Projekt arbeiten zu können. Auch freut es mich sehr, audiovisuelle Elemente weiter in den Vordergrund zu rücken. Die oft vernachlässigte Wissenschaftskommunikation spielt in meinem TWF-Projekt also eine sehr zentrale Komponente. Über Neuigkeiten und Fortschritte werde ich also auch hier regelmäßig informieren.